Radiospots weisen mit Abstand den geringsten CO2 Ausstoss im gesamten Kampagnenspektrum auf, auch wenn das heutige Modell des Musikkonsums weniger nachhaltig ist als vor dem Zugang zu Musik als Streaming-Dienst. Das ist primär darauf zurückzuführen, dass die dafür erforderliche digitale Infrastruktur sehr energiehungrig ist und noch nicht flächendeckend mit Strom aus nachhaltigen Energiequellen betrieben wird. Aktuell existieren lediglich grobe Richtwerte zu den CO2 Emissionen für Musikstreaming.
Um einen groben Richtwert zu erhalten, haben wir versucht die stündlichen THG-Emissionen zu ermitteln, welche vom Musik Streaming Marktführer Spotify verursacht werden. Da Spotify keine durchschnittlichen Nutzerdaten veröffentlicht, haben wir folgende Annahme getroffen:
Gehen wir davon aus, dass alle Spotify User weltweit durchschnittlich zehn Stunden Musik pro Monat streamen, ergibt sich daraus ein jährlicher Verbrauch von 7200 Minuten. Basierend auf den von Spotify veröffentlichten offiziellen User-Zahlen sind es aktuell mehr als 615 Millionen User. Daraus ergibt sich folgender Gesamtwert an Streamingstunden total: 4'428'000'000'000 (geschätzte und angenommene Gesamtminuten weltweit in 2023).
Gemäss dem Spotify Equity Impact Report 2023 liegen die GHG-Emissionen bei total 280’355 Tonnen CO2e GHG-Emissionen. Aus diesen Werten errechnet sich ein durchschnittlicher GHG-Emissionswert in Höhe von 0.06 gCO2e pro Stunde. Zugegeben, diese auf Annahmen basierende Rechnung ist sehr stark vereinfacht, zielt aber auch nur auf eine grobe Orientierung ab. Zudem bildet dieser Wert ausschliesslich den durchschnittlichen Verbrauch, unabhängig von den verwendeten Endgeräten und deren CO2-Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette (Herstellung, Stromverbrauch und Entsorgung in den jeweiligen Ländern).
Besonders hervorzuheben ist die Rolle von Podcasts, die sich in der Regel vom Music Streaming unterscheiden. Da Podcasts oftmals heruntergeladen und nur einmal angehört werden, fallen die CO2 Emissionen deutlich geringer aus. Insofern stellt Podcast Sponsoring ein sehr attraktives ökoeffizientes Werbemedium dar.
Mit dem stark vereinfachten Rechenbeispiel wird schnell klar, dass Audiowerbung einen wesentlichen Beitrag leisten kann, wenn es darum geht, die THG-Emissionen bereits mit der Kampagnenplanung auf ein Minimum zu reduzieren.
🏆 Quick Wins für eine ökoeffiziente Kampagnenplanung und –umsetzung
1. Produktion: Mit lokalen Partnern arbeiten und bestenfalls vor Ort drehen/shooten, um die Mobilitäts-Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren.
2. «Grüne Mediaplanung», das heisst bei pDOOH beispielsweise auf einen grünen Strommix setzen.
3. Datenvolumen reduzieren: Bei den digitalen Display Ads und Video-Ads liegt der grösste Hebel hinsichtlich einer potenziellen Emissionsreduktion beim Datenvolumen. So führt beispielsweise eine Halbierung der Laufzeitlänge von Video-Assets auch zu einer Halbierung der CO2 Emissionen. Sofern möglich, empfiehlt es sich zugunsten der Energiebilanz komplett auf Video zu verzichten.
🏆 Quick Wins zur Reduktion von THG-Emissionen als Konsument
1. Videos primär mit WiFi-Verbindung konsumieren.
2. Als bevorzugte Mobilfunk-Einstellung 5G verwenden.
3. Unterwegs häufiger mal den Flugmodus aktivieren.
4. Medien, die häufig und regelmässig konsumiert werden, besser downloaden.
🚦 Roadmap für eine nachhaltige klimaneutrale Werbekampagne
A) Evaluation Partner und Plattform:
Im ersten Schritt geht es zunächst darum, den passenden Partner und die passende Plattform zu finden, damit der CO2 Ausstoss einer Kampagne transparent zugänglich gemacht werden kann. Hier kommen wir als potenzieller Partner ins Spiel, um bereits vor und mit der Kampagnenplanung beratend zur Seite zu stehen. Kontaktiere uns, wenn du die Emissionswerte deiner nächsten Kampagne auf ein Minimum reduzieren möchtest.
B) Kampagnen-Szenarios entwickeln:
Anhand eines CO2 Kampagnenrechners werden verschiedene Mediapläne und -alternativen entwickelt, um damit Emissions-Einsparpotenziale aufzudecken. Somit werden differenzierte CO2 Ausstoss-Szenarios abgeleitet.
C) Kampagnen spezifischer CO2-Fussabdruck:
Mit dem Entscheid für ein Kampagnenszenario werden die spezifischen Emissionsdaten ermittelt und der relevante CO2-Fussabdruck berechnet (CO2Ausstoss durch Produktion, Verbreitung und Distribution der Kampagne).
D) Kompensation der CO2 Emissionen:
Sofern angestrebt wird die Emissionswerte komplett zu dekarbonisieren, besteht die Möglichkeit, die ermittelten CO2 Emissionen durch zertifizierte Klimaschutzprojekte zu kompensieren.
(Warnung, hier ist Vorsicht geboten: Die Kompensation sollte immer als letzte Option in Erwägung gezogen werden. Die Handlungsmaxime sollte immer die Vermeidung vor der Kompensation sein.)
E) Klimabeitrag Label
Sobald Auftraggeber:innen ein Klimaschutzprojekt aus dem ClimatePartner Portfolio unterstützen, erhalten diese das Label «Werbekampagne mit finanziellem Klimabeitrag», ein Label der Organisation ClimatePartner.